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Drei OVAG – Preisträgerinnen begeisterten mit ihren literarischen Werken

Es ist gute Tradition geworden, dass das Laubach-Kolleg sich an den Schullesungen der Preisträger des jährlich ausgeschriebenen OVAG-Jugendliteraturpreises beteiligt. Die OVAG eröffnet jedes Jahr 14- bis 23- jährigen jungen Menschen aus den Landkreisen Wetterau, Hochtaunus, Gießen sowie Vogelsberg die Möglichkeit, ihre Talente als Schriftsteller und Schriftstellerinnen im Rahmen des OVAG-Jugendliteratur-Wettbewerbs unter Beweis zu stellen. Nachdem das Jurorenteam die Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt hat, werden diese im besonderen Maße gefördert. Neben großzügigen Preisgeldern erhalten sie bei einem viertägigen Workshop Unterstützung bei ihrem literarischen Schaffen: Schriftsteller und Journalisten in ihren Rollen als Lektoren leiten sie an, ihre Textproduktionen zu überarbeiten. Alle Texte werden schließlich in einem Sammelband des jeweiligen Kalenderjahres unter dem Titel „Gesammelte Werke“ veröffentlicht.


Am vergangenen Dienstag war es dann im Atrium des Laubach – Kollegs wieder so weit. Schulleiterin Nadja Fuhr freute sich in ihrer Begrüßung für die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase und der Q2, dem literarischen Hochgenuss der drei Preisträger lauschen zu können und dankte der OVAG für die alljährliche Ausrichtung des für die Kultur in der Region wichtigen Preises. Sabine Schüller, Koordinatorin für Kulturelle Förderung am Laubach-Kolleg, begrüßte die Preisträger sowie Beatrice Kaiser, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit der OVAG und natürlich die Schülerinnen und Schüler sowie die anwesenden Kolleginnen und Kollegen des Laubach-Kollegs. Vor dem Hintergrund ihrer Vorfreude auf die drei anspruchsvollen literarischen „Kostproben“ der drei aktuellen Preisträger ermutigte sie die Schülerinnen und Schüler, in diesem Jahr auch mit selbst verfassten Texten am OVAG-Jugendliteratur-Wettbewerb teilzunehmen. Schüller verwies darüber hinaus darauf, dass es in einem ersten Schritt vor allem wichtig sei, sich von den Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten und der Angst vor der eigenen Courage frei zu machen, um dann den Weg mit Selbstvertrauen, Mut und gesunder Kritikfähigkeit zu beschreiten. Sie setzte abschließend den Fokus auf die Beziehung „Schriftsteller und Leser“: Schriftsteller brauchten Leser und Leser Schriftsteller. Sie beendete ihre Überlegung mit einem Zitat aus Härtlings Essay „Lest Leute! Lest weiter!“, einem leidenschaftlichen Appell an junge Menschen zu lesen, und ergänzte den Titel mit „Schreibt, junge Schriftsteller! Schreibt weiter!“

In der Folge begeisterten Nina Ahlig, Studentin der Psychologie in Gießen und ehemalige Schülerin der Gesamtschule Konradsdorf mit ihrer Erzählung „Das Du – Gefühl oder für immer 14“, Hermine Gronemeyer aus der Qualifikationsphase des Laubach – Kollegs mit „Ein letztes Mal“, in sowie Jola Borg, Studentin der Germanistik und Gender – Studies in Marburg und ehemalige Schülerin der Liebigschule in Gießen mit „Frühlingsschrei“ das Plenum. Zahlreiche Nachfragen zu allen drei Erzählungen zeigten das rege Interesse der Schülerschaft an der literarischen Arbeit der Nachwuchsautorinnen, so wurden etwa Inspirationsquellen erfragt und Techniken des Schreibprozesses geschildert. Hermine Gronemeyer überraschte mit der Aussage, ihre bereits begonnene Erzählung von einem bedrückenden Besuch auf dem Friedhof nach einem halben Jahr wiedergefunden und dann erst fortgesetzt zu haben. Nina Ahlig verarbeitet in ihrer Kurzgeschichte eine in ihrem Umfeld häufig gemachte Beobachtung, geht es in darin doch um eine 25jährige Protagonistin aus einer liberalen Großstadt, die in ihre alte ländliche Heimat zurückkehrt, von der sie sich mittlerweile innerlich distanziert hat, ohne dies dort aussprechen zu können. Jola Borg schildert in „Frühlingsschrei“ die Sehnsucht der Ich – Erzählerin nach der Freiheit und Unbeschwertheit der Kindheit und den Versuch, diese in die Welt als junge Erwachsene herüberzuretten, versicherte jedoch, bei der Protagonistin Jona handele es sich nicht um ihr Alter ego. Für das flüssige Formulieren von Dialogen in der Erzählung hatte Nina Ahlig derweil den Tipp parat, sich diese laut vorzulesen, um holprige Formulierungen und die Dynamik störende Elemente zu identifizieren.

Abschließend bedankte sich Koordinatorin Sabine Schüller für den „Literaturunterricht der besonderen Art mit Werken, die unter die Haut gehen“ und überreichte den Autorinnen unter dem Beifall des Auditoriums Blumenpräsente. Für die Schülerinnen und Schüler des Laubach – Kollegs hatte die OVAG indes Exemplare von „Kleine Fibel“ zum kreativen Schreiben mitgebracht, die den potentiellen Preisträgerinnen und Preisträgern zusätzlichen Ansporn zur Teilnahme am dann 22. OVAG – Literaturpreis sein kann. Einsendeschluss für literarische Texte aller Art ist der 15.Juli 2025.


 

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