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Stay Inside: Mit Panik gegen die Killer - Zombies
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Mit dem selbst geschriebenen und inszenierten Thriller „Stay Inside – National Emergency“ begeisterte am vergangenen Mittwoch und Donnerstag die Theater – AG des Laubach – Kollegs zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer im vollbesetzten Atrium. Schulleiterin Nadja Fuhr lobte das Engagement und die Kreativität der Regisseure Sarah Abert, Ryan Atkinson, Emilian Leschat, Nils Schenk (zugleich Autoren des Dramas) und Eric Silbermann, die unter organisatorischer Gesamtleitung von Sabine Schüller das gesellschaftskritische Stück entworfen hatten und so für einen kulturellen Höhepunkt im Schuljahr sorgten. Auch freute sich Fuhr, unter den Gästen Bürgermeister Matthias Meyer und Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn begrüßen zu dürfen.
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Ausgangspunkt der dramatischen Handlung ist die Feier von sechs jungen Menschen in einer Bar in Texas. Fassungslos erfahren sie am Morgen in einer Radiomeldung, dass sie die Bar nicht verlassen dürften: eine „ungeklärte nationale Gefahr“ besteht laut US – Präsident (Nils Schenk) für alle US-Amerikaner, alle Informationskanäle (Stimmen aus dem Hintergrund: Johanna Mönnig, Nils Schenk) sollten für weitere Informationen offenbleiben. Zunehmend verzweifeln die Barbesucher an der unklaren Lage, die von den Autoren clever gestaltete Konstellation unterschiedlicher Charaktere sorgt für eine immer explosivere Panikstimmung in der Bar. Während der halbstarke John (Finn Freymann) zunächst ein Komplott der „Lügenpresse“ vermutet und eine Gefahr leugnet („Wenn ich nichts sehe, ist da auch nichts.“), befällt den temperamentvollen Barkeeper Dean (Valentino Horst) alsbald die Panik. Ist es ein Virus, sind es Killer-Zombies? Egal, die Tür muss geschlossen bleiben, was allerdings kurze Zeit später Nicole (Eva Greischel) nicht davon abhält, nach einem Notfall zu ihrer Mutter zu eilen. Während die vernünftige Annabelle (Marlene Cimander) zunehmend hilflos versucht die Lage zu beruhigen („Wir müssen zusammenarbeiten, selbst wenn die Welt untergeht“) und Sophia (Sarah Abert) lakonisch – distanziert bleibt, bricht bei Charlotte (Nikita Uhl), John und Dean immer stärkere Panik aus – zumal plötzlich der Handyempfang fehlt und eine spontan gebastelte Antenne von John den Abbruch der Nachrichtenverbindung nicht beheben kann. Die Tür wird verrammelt, um die potentielle Zombie-Armada mit Killervirus im Schlepptau zu stoppen. Schließlich eskaliert die Situation und der zunehmend aggressive und ignorante John („Wir müssen es gegen die Zombies alleine schaffen, ohne die Deppen vom FBI“) wird von der hysterischen Charlotte zu Boden geschlagen. Aus dem Nichts taucht plötzlich Ärztin Laura (Thessa Franz) auf, um dem am Boden liegenden zu helfen – ein weiterer Hinweis, dass da irgendetwas nicht stimmt, zumal die Ärztin einen verdächtigen Knopf im Ohr hat.. Es kommt zum Äußersten: Wirt Dean schießt in Wut und Panik auf den gerade wiederbelebten John (auch wenn dadurch vielleicht „die Zombies angelockt werden“), denn der wird nun selbst verdächtigt, in ein Komplott verwickelt zu sein.
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Nach einer Pause, in der die Schülerinnen und Schüler der Q4 die Gäste mit selbstgemachten Hot Dogs und Getränken verköstigten, folgte die überraschende Wendung: es stellt sich heraus, dass es sich bei der Radiomeldung um ein Experiment im Rahmen einer repräsentativen Studie handelt, in der der Psychologe Finn Harrisson (Ryan Atkinson) mit seinem Team (Thilo Eifler, Maxi Diehl) die Auswirkungen von Panik auf die Handlungsfähigkeit von Menschen in Bedrohungssituationen erforschen will. Damit will er auch das Werk seines zu früh verstorbenen Doktorvaters Prof. Icefield zu Ende bringen, der Finn einst nach einem tragischen Autounfall seiner Eltern aufgenommen hatte. Zunächst überzeugt, nur auf diese drastische Weise reale Bedrohungen simulieren zu können, plagen das Team nun Gewissensbisse: ein Proband scheint tot, die Lage schwer zu deeskalieren. Nachdem immerhin Ärztin Laura, wenn auch höchst auffällig, ein Ableben Johns erneut verhindern kann, bleibt Harrisson nichts anderes übrig, als die Situation aufzuklären. Es kommt zum Showdown mit dem vor Wut rasenden Wirt Dean, der aber in letzter Sekunde von einem weiteren Schuss absieht: „Nein, heute sterben nicht zwei Menschen“. Am Ende wird Johns Leben gerettet und die Zuschauer mit einem erleichterten, aber zugleich nachdenklichen Gefühl in die Nacht verabschiedet: Es ist noch einmal gutgegangen. Dennoch bleibt der Auftrag, den Umgang mit der eigenen Panik zu reflektieren und verschwörerisch einfachen Erklärungen für Unglücke zu misstrauen.
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