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Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach Windkraftanlagen und der Identität

Am Laubach – Kolleg fand am vergangenen Mittwoch der zweite von sechs Studiennachmittagen in diesem Schuljahr für die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase statt. Die Projektarbeit in Theorie – Praxisverschränkung wird in Kooperation mit außerschulischen Institutionen und Experten seit 2014 durchgeführt und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, in den Profilfeldern „Kultur“, „Alte und moderne Sprachen“, „Gesellschaftliche Verantwortung“ und „Ökologie“ eigene Schwerpunkte zu setzen, Talente und Interessen zu fördern und Kompetenzen weiterzuentwickeln, welche in einem persönlichen Portfolio von den verantwortlichen Lehrkräften in intensiver Feedbackkultur zertifiziert und für die weitere Laufbahn genutzt werden können.

 

 

 
Das Profil „Gesellschaftliche Verantwortung“ beförderte die Schülerinnen und Schüler unter Leitung von Henning Müller und Laura Scheuermann in die Rolle von Mitgliedern des Ministerrates der Europäischen Union. Als Vertreter unterschiedlicher Länder und beeinflusst von Lobbyisten verhandelten sie über die Frage, ob die EU im Bereich Energiepolitik den Bau einer Offshore – Windanlage vor Großbritannien oder den Weiterbau der Gas – Pipeline NordStream2 unterstützen soll. Auf diese Weise konnte den Schülerinnen und Schülern sowohl handlungsorientiert das Gesetzgebungsverfahren in der EU nähergebracht, als auch ökologische, ökonomische und geopolitische Abwägungen bei europaweiten Projekten deutlich gemacht werden

 

Im Bereich „Kultur“ begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf die „Suche nach Identität“ und entwickelten unter organisatorischer Leitung von Sabine Schüller und Silke Böhm selbstgestaltete Bühnenbilder „aus dem Schuhkarton“ und erarbeiteten unter fachkundiger Anleitung von Carola Moritz vom Theater „Katakombe“ in Frankfurt Einzelszenen zu Wedekinds Drama „Frühlings Erwachen“, die anschließend aufgeführt wurden. Bereits zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler ihre Ausdrucksmöglichkeiten in theaterpraktischen Übungen erprobt und unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten eingeübt. 

 

 

 
 

Der Bereich „Ökologie“ widmete sich unter Leitung von Olaf Kühnapfel und Dr. Hanns Thiemann der Planung von Windenergieanlagen im Vogelsberg. Dabei wurden die geltenden Gesetzesregelungen und Abstandsempfehlungen zu Wohngebieten und Horststandorten bedrohter Vogelarten kennen gelernt und angewendet, indem die Schülerinnen und Schüler auf einer Kartengrundlage nach geeigneten Standorten suchten. Dabei stellte sich schnell heraus, dass geeignete Standorte nur schwer zu finden sind, wenn man diese Kriterien einhalten möchte. Gerade für die Vogelarten Rotmilan und Schwarzstorch trägt Hessen eine besondere Verantwortung, haben diese doch genau hier einen ihrer Verbreitungsschwerpunkte. Nachdem mit Hilfe von Videoaufzeichnungen die Umdrehungsgeschwindigkeit der Rotorblätter von Windenergieanlagen berechnet worden waren, die bei leichtem Wind an den Spitzen der Anlagen bereits deutlich über 100 km/h liegen, wurde zudem deutlich, dass die Gefährdung für Vögel in der Kollisionsgefahr mit den Rotoren liegt.

 

 

   
   
   

„Keine Sprache ist Neuland“ hieß es im Bereich Sprachen unter Leitung von Madeleine Jansen und Dr. Peter Maier, die gemeinsam mit Dr. Christina Reissner von der Universität des Saarlands in Saarbrücken die Methode EUROCOM“ vorstellten, welche die Sprachkompetenz eines jeden Menschen betont und die Verwandtschaft der meisten europäischen Sprachen als Grundlage für ein leichteres Fremdsprachenlernen ansieht. Im praktischen Teil beschäftigte sich die Gruppe sodann schwerpunktmäßig mit den romanischen Sprachen und deren Ähnlichkeiten. In kreativen und praktischen Aufgaben ordneten die Schülerinnen und Schüler etwa Zahlen unterschiedlicher Sprachen einander zu und entschlüsselten einen katalanischen Text anhand ihrer romanischen Vorkenntnisse.

 

 
 

 

Text: J.Henning Müller

bilder. Müller
/Maier

 

 


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