Nun ist fast ein halbes Jahr vergangen und wir lassen die Zeit am Laubach-Kolleg Revue passieren. Unser erster Schultag war damals mit zahlreichen undefinierbaren Gefühlslagen verbunden. Wir hatten Angst vor dem Neuen, freuten uns aber zugleich - wobei dies vielleicht komisch klingen mag - angesichts der Tatsache, dass man nach den Ferien wieder in die Schule musste. Nach dem Gottesdienst versammelten wir uns im Atrium und von nun an wurde es spannend. Zum ersten Mal traten wir als Gesamtheit - als Klasse - in Erscheinung, das bedeutete teilweise auch die vorzeitige Trennung von manchen Freunden. Mit unserem Klassenlehrer Herr Müller machten wir uns auf den Weg in unser Klassenzimmer. Noch waren wir uns alle relativ fremd. Wir kommen aus den verschiedensten Städten und Dörfern wie Schotten, Mücke, Lauter, Betzenrod oder eben Laubach. Dennoch lag etwas „Magisches“ in der Luft, das uns wissen ließ, dass wir uns gut verstehen würden. In den nächsten Wochen lernten wir uns kennen. Wir, das sind 22 unterschiedlichste Charaktere, die sich von Anhieb an verstanden. Alle Ängste waren unbegründet und schon bald wurden wir zu dem, was wir heute sind.

Bereits im August, beim Fußballturnier zur Einweihung des neuen Sportplatzes, überkam viele von uns das Gefühl der Zufriedenheit und Geborgenheit. So planten wir schon die ersten außerschulischen Aktivitäten mit der Klasse und machten uns bereits Sorgen darüber, ob wir alle im nächsten Schuljahr gewissenhaft Kontakt zueinander halten würden. Zudem bestärkte unser Sieg beim Turnier die Glücksgefühle.

Dennoch musste man sich anfänglich an die Umstellungen in der Oberstufe gewöhnen. Plötzlich dauerte eine Unterrichtsstunde nicht mehr 45 Minuten sondern doppelt so lange. Doch wir können voller Stolz behaupten, dass ein jeder von uns dies bis jetzt überlebt hat.

Auch die Andachten zu wichtigen Ereignissen gestalteten sich als neu für uns. Aufgebaut als kleine Gottesdienste, ergänzen sie den Unterricht abwechslungsreich und schärfen das kirchliche Profil der Schule.

Im Allgemeinen fühlen wir uns wohl. Wir schätzen die familiäre und gemütliche Atmosphäre des Laubach Kollegs. Die Zeiten aus der Mittelstufe, in der manchmal der Lärmpegel eines Flughafens erreicht wurde, sind einer ruhigen Arbeitsatmosphäre gewichen. Die Schüler und Lehrer sind aufgeschlossen und freundlich.

Weiterhin bilden die schuleigenen Schafe eine erfreuliche Besonderheit. Vor den Fenstern unseres Klassenzimmers grasend, motivieren sie den ein oder anderen von uns oder sorgen schlichtweg für ein kleines Schmunzeln. Zu sagen bleibt, dass wir uns prächtig mit ihnen verstehen.

Auch wenn viele von uns vielleicht noch nicht die erwünschten Leistungen erbracht haben, so sind wir doch froh, uns für das Kolleg entschieden zu haben!

Schlussendlich wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest.

Ihre E01 :)