Südamerika

 

 
 
Lateinamerikabesuch in Laubach Kolleg

 
Im September besuchte ich das Laubach Kolleg und berichtete den Schülern und Lehrern von meinen Erfahrungen in Guatemala, Kolumbien und Mexiko.
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Viele glauben ja, ich sei selbst aus Südamerika. Aber nein, ich bin in Berlin aufgewachsen und habe einen Onkel der früher mal im Laubach Kolleg unterrichtet hat und heute mit seinen über 80 Jahren die Fahrradwege im Laubacher Umkreis betreut. Allerdings habe ich selbst weit mehr als 10 Jahre in Lateinamerika gelebt und bin in Deutschland auch ein wenig fremd. 1999 bekam ich von der Stadt Weimar einen Menschenrechtspreis verliehen, der mein Engagement bei pbi auch stärkt. 
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Im PoWi und im Spanisch- Unterricht ging es dann um die internationale Friedensarbeit der peace brigades international, pbi, einer  Friedens- und Menschenrechtsorganisation, die durch die Präsenz internationaler Freiwilligenteams in Konfliktgebieten Menschenrechtsverteidiger (MRV) begleitet und so Handlungsräume für den Frieden schafft. pbi feiert in diesem Jahr 30 jähriges Jubiläum, und wir freuen uns, daß in all den Jahren niemand von uns ernsthaften Schaden nahm, obwohl wir bedrohte Menschen in gefährlichen Situationen auf  deren Anfragen hin begleiten. „Ohne die Begleitung der peace brigades wären wir nicht mehr am Leben!“ Diese Aussage hören wir oft, und daß dort Menschen am Leben sind und Widerstand gegen Ungerechtigkeiten leisten gibt uns Mut und Kraft sie zu unterstützen, ohne uns in ihre Arbeit einzumischen. Wir können aber nur dann Schutz bieten, wenn auch wir Unterstützung haben. Deshalb ist es wichtig, in unseren Heimatländern Menschen zu informieren und Politiker in Verantwortung zu nehmen. So sind wir in ständigem Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, z.B. wenn deutsche Parlamentarier nach Kolumbien oder Mexiko reisen, oder laden MRV zu Konferenzen und Vortragsreisen ein.
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Mit meinen Vorträgen im Kolleg will ich aber auch auf Zusammenhänge unseres Konsumverhaltens hier in der so genannten ersten oder reichen Welt mit Menschenrechtsverletzungen in entfernten Ländern hinweisen, denn grundlegende Veränderungen müssen wir weltweit durchführen.
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In Kolumbien begleiten wir Bauern, die auf ihr Land zurück wollen. Sie wurden vertrieben, damit dort Ölpalmen angebaut werden, das Palmöl wird  dann nach Europa exportiert zwecks Beimischung zum Kraftstoff. Wenn wir also weniger Energie konsumieren, dann helfen wir den Bauern, den Urwaldgebieten und letztendlich uns selbst, unserer Umwelt.
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In Guatemala begleiten wir Menschen, die gegen den Abbau von Gold durch kanadische Unternehmen protestieren:  die in Bergwerken  eingesetzten Chemikalien vergiften das Trinkwasser und Menschen werden krank.    
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Zur Zeit arbeiten etwa 70 Freiwillige in Kolumbien, Mexiko, Guatemala und Nepal. Jede/R ist für mindestens ein Jahr dabei, alle bekommen Reisekosten, Lebensunterhalt und Taschengeld. In 16 Ländern gibt es Unterstützergruppen, die neue Freiwillige vorbereiten, Informations- und Netzwerke knüpfen und auch die finanziellen Mittel suchen. In einigen Ländern machen wir  Friedens- und Menschenrechtsbildung für Kinder und Jugendliche in Schulen oder im kirchlichen Bereich.
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Einige Schüler zeigten selbst Interesse an der Arbeit im internationalen Friedensteam. Darüber freue ich mich, musste ihnen aber sagen, das ginge nicht so ganz schnell. Es braucht eine gute Vorbereitung, gute Kenntnisse der jeweiligen Landessprache,  das Mindestalter liegt bei 25 Jahren. Ich wies sie auf andere Programme sozialer Freiwilligendienste hin, die speziell gefördert werden durch das staatliche Programm „Weltwärts“. Die Erfahrungen, die sie dabei sammeln, sind sicher sehr wertvoll für eine späteren Dienst bei pbi.
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Einige Schüler kannten mich von früheren Veranstaltungen, begrüßten mich besonders freundlich und einer schenkte mir Schokolade aus dem Friedensdorf San Jose de Apartado, welches auch von pbi begleitet wird. 
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Weitere Informationen im Internet:
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www.pbi-deutschland.de, www.heike-kammer.jimdo.com
 
   

 

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