|
Herr Christian Obermayer und ich leiten als Klassenlehrerteam die Klasse E 06. Herr Obermayer ist stellvertretender Klassenlehrer und unterrichtet die Lerngruppe im Fach Religion. Mein Name ist Sabine Schüller, ich bin die Klassenlehrerin der Klasse E 06 und unterrichte sie in den Fächern Deutsch und Geschichte.
Wie alle anderen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer waren auch wir mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 zunächst darum bemüht, eine produktive Arbeitsatmosphäre herzustellen, den Schülerinnen und Schülern Ängste zu nehmen sowie eine gute und stabile Klassengemeinschaft entstehen zu lassen.
Vor diesem Hintergrund sollen der Klassensprecher und die stellvertretende Klassensprecherin der Klasse E 06, Gabriel und Natalie, zu Wort kommen, die im Folgenden schildern, wie sie die Ausgangssituation, aber auch ihre „Ankunft“ und die ihrer Klassenkameradinnen und –kameraden am Laubach-Kolleg wahrgenommen haben:
Gabriel, 18 Jahre, Klassensprecher:
„Als ich das erste Mal das Atrium des Kollegs betreten hatte, kam mir die Schule auf den ersten Blick sehr gemütlich und friedlich vor. In den Pausen habe ich herablassende Blicke oder abwertende Sätze vonseiten der älteren Mitschüler erwartet, doch meine Befürchtungen bestätigten sich nicht.
In meiner Klasse fühlte ich mich nicht von Anfang an wohl, denn mehr als die Hälfte der Klasse kannte sich bereits. Das änderte sich jedoch bald und wir wuchsen schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. Ich bin noch immer erstaunt darüber, wer in unserer Klasse ein G-8-Schüler ist und wer nicht. Das Thema ‚Integration‘ war in unserer Klasse nie ein Problem. Die G-8-Schüler haben es uns aber auch nicht schwer gemacht – und wir nicht den G-8-Schülern.
Im Großen und Ganzen bin ich sehr froh, mich für eine Schulausbildung am Kolleg entschieden zu haben. Die Atmosphäre, die Schülerschaft sowie die Lehrer machen es uns leicht, das Lernen als angenehm zu empfinden.“
Natalie, 15 Jahre, stv. Klassensprecherin:
„Ich war nicht gerade begeistert, als ich gehört habe, dass die Klassen aus G8- und G9- Schülern bestehen sollten. Ich war sehr unsicher, weil ich zum einen nicht wusste, wie ich mit dem Unterricht zurechtkommen würde, weil wir in der Vergangenheit alles ‚im Schnelldurchlauf‘ lernen mussten. Zum anderen war da natürlich auch der Altersunterschied, den es so nie in einer meiner bisherigen Klassen gegeben hat. Ich wusste einfach nicht, wie ich damit zurechtkommen würde, wenn auf einmal Ältere in meiner Klasse sein würden oder Schüler, die mit dem Stoff schon wesentlich weiter waren als ich.
Nach etwa einer Woche stellte ich fest, dass bei uns in der Klasse überhaupt keine Grenze zwischen den Jahrgängen deutlich wurde. Ich war sehr überrascht, dass alles so gut lief. Ich hätte mir den Übergang viel schwerer vorgestellt, als er in Wirklichkeit war. Sofort wurden alle gut integriert und selbst heute noch weiß niemand so genau, ob jemand nun G8- oder G9-Schüler ist, was manchmal ziemlich lustig sein kann, wenn jemand fragt: ‚Wirklich? Ich dachte, du wärst ein G9-Schüler.‘ Jedenfalls merkte man sehr schnell, dass es überhaupt keine Rolle spielt, aus welchem Jahrgang man nun kommt. Gruppenarbeiten verlaufen gut, niemand wird ausgegrenzt und Freundschaften haben sich schnell -auch unabhängig von den Jahrgängen- herausgebildet.
Alles in allem gefällt mir die Zeit, die ich bis jetzt am Laubach-Kolleg verbracht habe, sehr gut. Ehrlich gesagt, bin ich sehr erleichtert, dass alles so gut verläuft, und freue mich sehr auf die kommenden Monate mit meiner Klasse. J“
Der Fachunterricht aller Klassen wurde in den ersten beiden Wochen des Schuljahres durch mehrere „Bausteine“ einer besonderen Lerneinheit ergänzt, um den Schülerinnen und Schülern den Eintritt in die Gymnasiale Oberstufe zu erleichtern. Diese „Bausteine“ wurden im Nachhinein von den Schülerinnen und Schülern der Klasse E 06 nahezu einmütig als Bereicherung, d. h. zum einen als Erweiterung ihrer Kompetenzen bzw. zum anderen als Elemente, die den Start an der neuen Schule erleichterten, bewertet. Z. B. wurden die zentralen Räumlichkeiten der Schule mithilfe einer „Rallye“ durch das Kolleg spielerisch erkundet, damit sich die Schülerinnen und Schüler in den beiden Unterrichtsgebäuden von Anfang an zurechtfinden bzw. wesentliche Anlaufstellen, wie z. B. das Sekretariat, selbstständig aufsuchen konnten. Die Sequenz „Soziales Lernen“ beinhaltete Rollenspiele zu Unterrichtssituationen und führte zu einem Austausch, welche Aspekte uns im Hinblick auf ein gelungenes Miteinander wichtig sind. In diesem Kontext haben wir Klassenregeln aufgestellt und diese im Klassenzimmer visualisiert. Die Unterrichtssequenz „Lernen lernen“, die Frau Bassin durchgeführt hat, hat die Klasse besonders angesprochen.
Hier ein paar Auszüge aus einigen Stellungnahmen der Klasse E 06 zu den „Bausteinen“ dieser besonderen Lerneinheit:
Ann-Jaqueline, 16 Jahre:
„Da man die verschiedenen Lernprogramme in der Klassengemeinschaft durchgeführt hat, stärkte das gleich zu Beginn das „Wir“-Gefühl und den Zusammenhalt.“
Laura, 15 Jahre:
„Ich finde, dass die ‚Lernbausteine‘ insgesamt sehr gut und hilfreich waren. Besonders gut hat mir der Baustein ‚Lerntypen‘ gefallen. Der Test, durch den man für sich selbst ermitteln konnte, wie man am besten und effektivsten lernen kann, war sehr interessant. […]“
Kathrin, 15 Jahre:
„[…] [D]ie PC-Einführung […] war sehr wichtig […]. Ich finde es gut, dass uns einmal gezeigt wurde, welche verschiedenen Lernstrategien es gibt. Wir konnten ausprobieren, welche uns am leichtesten fällt […]. Ich z. B. habe eine Bestätigung meiner Lernstrategie bekommen, aber auch noch etwas dazu gelernt. Ich denke, dass es lohnenswert ist, so etwas anzubieten.“
Jennifer, 16 Jahre:
„[…] Das Einführen der sogenannten Bausteine war eine gute Idee, denn wir konnten uns durch das Quiz besser in der Schule zurechtfinden und haben die Schule kennengelernt. Aber auch das ‚Vorstellen der SV‘ fand ich gut, denn wir haben erfahren, an welche Personen wir uns wenden können.“
Tina, 15 Jahre:
„Mir haben die Übungen, welche in den ersten Wochen durchgeführt wurden, gut gefallen. Besonders toll fand ich die Übungen mit den Gedichten wie ‚Ottos Mops‘. […]“
Durchani, 15 Jahre:
„Die Vorsatellung der SV wurde sehr abwechslungsreich gestaltet. Sehr gut erklärten die einzelnen Ansprechpartner und Partnerinnen ihre Funktionen. Das `Soziale Lernen´ war super - am besten - hat viel Spaß gemacht und war anschaulich!"-
Natalie, 15 Jahre:
„[…] Besonders gut fand ich den Baustein ‚Rhetorik‘. […] Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die ;Lernbausteine‘ auch in den nächsten Jahren beizubehalten.“
Wie Natalie freue ich mich sehr auf die noch kommenden Monate mit unserer Klasse.
Ich wünsche allen Lesern des Weihnachtsbriefes 2010,
v. a. an dieser Stelle den Schülerinnen und Schülern der Klasse E 06
sowie deren Familien,
ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Sabine Schüller, Klassenlehrerin der Klasse E 06
|
|