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  Von der Schule verwiesen  
 

„IM Shenja“, „DDR-eingesperrt“ und „Von der Schule verwiesen“ – so hießen die etwa 50 Seiten starken Aktenauszüge, welche die Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase des Laubach-Kollegs nach den Herbstferien im Geschichtsunterricht und in Vertretungsstunden studierten.

Hinter dem Aktenmaterial verbargen sich bewegende Schicksale von Jugendlichen im Rostock und im Berlin der 80er Jahre. Die Geschichte der DDR prägten einerseits das Agieren des MfS, des Ministeriums für Staatssicherheit, und das Ausbleiben von Glasnost und Perestroika. Andererseits treten in den Quellen deutlich die Rüstungskritik und die Annäherung der Jugendkulturen in beiden deutschen Staaten hervor.

So fanden sich am 8. November alle fünf 11. Klassen des Laubach-Kollegs erstmals zu einem gemeinsamen Projekttag gemeinsam im Atrium ein. Andreas Schiller aus Berlin von der Behörde des Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen und Birgit Schulz aus Wiesbaden von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung führten mit geschicktem Medieneinsatz in das MfS-Thema ein. Sie hatten mit Hartmut Richter einen Zeitzeugen mitgebracht, der später den Schülerinnen und Schülern von seiner Fluchtgeschichte spannend und nachvollziehbar zu berichten wusste. Richters Bericht am Ende des Vormittags, so das einhellige Echo der Schülerinnen und Schüler, sei der Höhepunkt des Projekttages gewesen.

Dazwischen mussten die Klassen aber auch selbst aktiv werden. Jede Klasse sollte sich absprechen, wie das gelesene Aktenmaterial dem eigenen Jahrgang präsentiert werden sollte. Dabei entstanden in knapp bemessener Zeit überzeugende und tiefschürfende Vorstellungen der drei Fälle. Herr Schiller und Herr Richter zeigten sich beeindruckt von der Kreativität der Schülerinnen und Schüler. Es ging dabei um den Schulverweis der friedensbewegten Carl-von Ossietzky-Oberschüler 1988, um das familiäre Drama einer als Spitzel angeworbenen Schülerin und um die geheimpolizeilichen Ermittlungen gegen Jugendliche in Rostock, die der evangelischen Kirche nahestanden.

Fazit: Eine gelungene Abwechslung im Schulalltag. Ein wichtiges historisches Thema gewann an Kontur. Die Form der innovativen Projektarbeit wird das Laubach-Kolleg sicher in Zukunft noch verbessern und prägen können.

Andreas Haensch

 
       
 
05
 
  Die Klasse 05 bringt ein Hörspiel zur Aufführung. Weitere Informationen und Bilder finden Sie hier.  
       
 
   

 


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